Wenn Klimaschutz die Schulbank drückt
Wenn Klimaschutz die Schulbank drückt
Neuer Leitfaden für die nachhaltige Entwicklung des Schulalltags erschienen
15. Februar 2024 – Erfolgreicher Klimaschutz erfordert das Mitwirken aller Menschen, aller Betriebe und öffentlichen Institutionen sowie aller Bildungseinrichtungen. Doch gerade für Schulen stellt dies eine Mammutaufgabe dar, denn hier sind nicht nur bauliche Maßnahmen nötig, sondern auch Verhaltensänderungen. Für die nachhaltige Entwicklung des schulischen Alltags bietet ein nun veröffentlichter Leitfaden praktische Tipps für Schulträger und Lehrkräfte.
Unter anderem haben die Demonstrationen und die große gesellschaftliche Resonanz der Fridays-for-Future-Bewegung neuen Schwung in die Klassenzimmer gebracht. Inzwischen stehen dadurch auch Schulträger unter enormem Handlungsdruck, nachhaltiger zu agieren. Diesen Schwung griffen das Wuppertal Institut und das Büro Ö-quadrat innerhalb des Projekts „Schools4Future“ auf, um das große, in Schulen schlummernde CO2-Minderungspotenzial zu erschließen.
Klimaschutz und Klassenzimmer
Wie gut der Klimaschutz und das Klassenzimmer zusammenpassen, haben die Projektleitenden Oliver Wagner und Lena Tholen vom Wuppertal Institut sowie Dr. Sebastian Albert-Seifried vom Büro Ö-quadrat in ihrem neuen Leitfaden „Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz an Schulen“ festgehalten. Sie betonen, dass es nicht nur darum geht, die Schulgebäude energetisch zu sanieren, Solaranlagen auf den Dächern zu installieren und das eigene Verhalten zu ändern. Ziel ist es insbesondere, Schulen darin zu ermutigen, sich für eine Veränderung der Verhältnisse einzusetzen und sich im Sinne des Klimaschutzes politisch zu engagieren. Es gehe aber auch darum, sie darin zu ermutigen, sich für eine Veränderung der Verhältnisse einzusetzen und sich im Sinne des Klimaschutzes politisch zu engagieren.
„Gerade Schulen leisten aufgrund ihres Bildungsauftrags einen wichtigen Beitrag dazu, Schüler:innen für Klimaschutz zu sensibilisieren und zu begeistern“, betont Oliver Wagner, Mitherausgeber und -autor des Leitfadens sowie Co-Leiter des Forschungsbereichs Energiepolitik am Wuppertal Institut. Daher sollen Lehrer:innen in ihrer Gestaltungskompetenz für mehr Klimaschutz gestärkt und dazu ermutigt werden, die Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz konkret anzugehen. Denn: Schulen haben das Potenzial, zu Orten des Wandels zu werden, die das Leitbild einer klimaneutralen Gesellschaft aktiv vorantreiben.
Vorschläge für Maßnahmen und Strategien
Ganz gleich, ob Klimaschutzprojekte an Schulen, Anregungen für die Unterrichtsgestaltung, Entwicklung von Klimaschutz-Leitbildern oder Hinweise für den Austausch mit der örtlichen Politik sowie Gebäudemanagement: Der Leitfaden enthält konkrete Maßnahmen-Vorschläge und Strategien für Lehrkräfte und Schulträger, um das schulische Klimaschutz-Management effizient, erfolgreich und gemeinschaftlich voranzubringen. „Wir wollen mit dem Buch für mehr Klimaschutz an Schulen werben und Schulleitungen, Lehrkräfte, Schüler:innen, Eltern, Hausmeister:innen sowie viele weitere Menschen aus dem Schulumfeld ins Boot holen“, erklärt Lena Tholen, Mitherausgeberin des Leitfadens und ebenfalls Leiterin des Schools4Future-Projekts am Wuppertal Institut.
Der Leitfaden bietet dafür einen ganzheitlichen Ansatz für die Schulentwicklung zur Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Mit konkreten Vorschlägen und Praxisbeispielen für die Arbeit mit Schüler:innen gibt das Buch zahlreiche Anregungen, Tipps, Informationen und Lösungsansätze, um die globalen Herausforderungen des Klimaschutzes konkret anzugehen. Partizipative Methoden der Beteiligung sollen die Schüler:innen empowern und die Lehrkräfte unterstützen, die eigene Selbstwirksamkeit – aber auch die der Schüler*innen – zu steigern.
Der Leitfaden „Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz an Schulen“ erscheint am 6. März 2024 online und im Buchhandel und wird exklusiv vorab auf der Bildungsmesse didacta, die vom 20. bis 24. Februar in Köln stattfindet, vorgestellt. Der Stand des Beltz Verlags befindet sich in Halle 7.1 am Stand Nr. A-108.
Über das Projekt Schools4Future
Im Projekt Schools4Future unterstützten Forschende zwölf Schulen dabei, ihre größten Quellen von CO2-Emissionen zu identifizieren. Dadurch ermöglichten sie den Schulen, sich aktiv mit dem Thema Klimaschutz auseinanderzusetzen, Potenziale zu erkennen, Klimaschutzmaßnahmen anzustoßen oder eigenständig umzusetzen – und dies auch von den Schulträgern und der (Kommunal-)Politik einzufordern.
Die Gesamtorganisation des Projekts lag beim Wuppertal Institut, das schwerpunktmäßig die gesellschaftswissenschaftlichen Aufgaben im Gesamtvorhaben verantwortete, wie etwa eine Akteursanalyse, die Vernetzung der Akteur:innen sowie Peer-to-Peer-Learning. Projektpartner war das Büro Ö-Quadrat, das die Konzeption der CO2-Bilanzierung an den Schulen sowie die Umsetzung der Klimaschutzkonzepte betreute.
Der Leitfaden, der im Rahmen des Projekts „Schools4Future“ entstanden ist, erscheint im Beltz-Verlag und ist ab dem 6. März online und im Buchhandel erhältlich.
Weitere Informationen
=> Beltz Verlag: Buch „Gemeinschaftsaufgabe Klimaschutz an Schulen“
=> S4F – Schools4Future – Umsetzen der Gemeinschaftsaufgabe klimaneutrale Schulen
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