Teenager-Schlangen in der Rheinaue Walsum
Auswilderung von Ringelnattern in der Rheinaue Walsum
Ringelnattern können zwar bis zu 1,50 m lang werden, sind aber völlig harmlos. Die scheuen Tiere mit den charakteristischen gelben Flecken hinter dem Kopf sind – nicht nur in Nordrhein-Westfalen – selten geworden, denn es gibt nur noch wenige für sie geeignete Biotope.
Der Zoo Duisburg, das Umweltamt der Stadt Duisburg und die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (BSWR) bemühen sich um den Schutz der Ringelnatter. Durch ein Ansiedelungsprojekt wird ein Bestand im Naturschutzgebiet „Rheinaue Walsum“ (wieder) aufgebaut. Dazu wurden vor einigen Jahren Jungtiere aus einem Schutzgebiet im östlichen Ruhrgebiet entnommen und im Zoo Duisburg mit viel Sorgfalt und Pflege aufgepäppelt. Unterstützt durch unsere Förderung wurde hierfür eigens eine Auffangstation aufgebaut.
Am 12. Juni wurden jetzt 25 für das Überleben in der freien Wildbahn bestens gerüstete „Teenager“-Schlangen in der Rheinaue Walsum ausgesetzt. Die Tiere sollen in dem für sie optimalen Lebensraum dafür sorgen, dass sich im Laufe der Zeit eine stabile Population von Ringelnattern entwickelt. Beutetiere wie kleine Säugetiere, Fische und Amphibien sind in dem gewässerreichen Schutzgebiet reichlich vorhanden, so dass die Voraussetzungen für die Ringelnattern hervorragend sind. Einen guten Eindruck von der Auswilderung bietet ein kleiner Film, der auf Youtube zu sehen ist: www.youtube.com
Die Wiederansiedelung der Schlangenart wird durch ein umfangreiches Monitoring begleitet, um zu erfahren, ob die Tiere den Erwartungen entsprechend im Gebiet zurechtkommen und sich vermehren. Dabei bittet das Umweltamt der Stadt Duisburg um Mithilfe aus der Bevölkerung. Wer eine Ringelnatter in der Rheinaue Walsum oder der Umgebung gesehen hat, wird gebeten, die Sichtung entweder per Email an r.kricke@stadt-duisburg.de oder über die Internetseite: www.bswr.de zu melden.
Unsere Stiftung hat das Ringelnatter-Projekt von 2014 bis 2016 mit rund 40.000 Euro gefördert. Neben dem Aufbau der Auffangstation wurde damit Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit finanziert. Dazu gehörten Angebote im Zoo und in Schulen, Informationsmaterialien und Medienarbeit, um die Bevölkerung über das Projekt aufzuklären und zum richtigen Umgang mit den Schlangen anzuhalten.