Das Menschenrecht auf Wasser
Das Menschenrecht auf Wasser
„Das Menschenrecht auf Wasser: gefährdet – verletzt – verteidigt“ lautet der Titel der neuen Broschüre zu FIANs aktuellem Jahresthema. Das 40-seitige Heft bietet neben einer grundlegenden Einführung in das Menschenrecht auf Wasser eine Fülle von Daten zu globaler Wasserversorgung und Wasserverbrauch.
26.01.2021 – Ohne Wasser kann kein Leben existieren. Deswegen haben die Vereinten Nationen Wasser und die damit verbundene Sanitärversorgung als Menschenrechte anerkannt. Aus demselben Grund hat die internationale Staatengemeinschaft sich in den Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDG) vorgenommen, dass bis zum Jahr 2030 alle Menschen Zugang zu sicherem und bezahlbarem Trinkwasser haben sollen (SDG 6). Weltweit fehlen jedoch 2,2 Milliarden Menschen – einem Drittel der Menschheit – eine ausreichende Wasserversorgung. 4,2 Milliarden Menschen verfügen nicht einmal über eine unbedenkliche Sanitärversorgung. Arme und ausgegrenzte Bevölkerungsgruppen sind davon überdurchschnittlich betroffen. Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Wasser genießt in vielen Staaten keine ausreichende Priorität. Wie sie das auswirkt zeigt folgendes Beispiel: In Tansania erhöhte sich der Schulbesuch von Mädchen um 12 Prozent, wenn Wasserstellen innerhalb von 15 Minuten erreichbar waren, im Vergleich zu über 30 Minuten.
Zunehmend geraten Länder in Wasserstress. Ihre Wasserressourcen werden stärker ausgebeutet, als sie sich regenerieren können. Dazu tragen neben der Klimaerhitzung in großem Maße Verschmutzungen und Übernutzungen durch den Bergbau und die Landwirtschaft bei. Doch Wasser wird nicht nur getrunken, sondern auch gegessen oder in verwandelter Form genutzt. Denn alle Lebensmittel und Waren haben das Wasser in sich, mit dem sie hergestellt wurden. Dieses sogenannte virtuelle Wasser ist zwar unsichtbar, kann aber ebenso zur Übernutzung von Wasser beitragen. Basierend auf diesem Konzept kann berechnet werden, ob ein Land ein Netto-Importeur oder -Exporteur von Wasser ist. Die Komplexität des Menschenrechts auf Wasser und Weisen, durch die es verletzt werden kann, zeigt sich in Einzelfällen, wie der Anlage von Pensionsgeldern der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe in Brasilien. Diese Komplexität erschwert es, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Menschenrechte, wie das Recht auf Wasser, werden geschützt, indem sich möglichst viele Menschen für sie einsetzen.
Die Broschüre steht zum kostenlosen Download auf der Internetseite von FIAN Deutschland zur Verfügung. Gedruckte Exemplare können bei FIAN Deutschland kostenlos bestellt werden:
Weitere Informationen
=> Download der Broschüre (PDF)
=> Weitere Infos zur Broschüre und kostenlose Bestellmöglichkeit
=> FIAN-Jahresthema Wasser ist ein Menschenrecht
=> Förder-Projekt: SDG 6 und das Menschenrecht auf Wasser
=> Online-Podiumsdiskussion: 10 Jahre Menschenrecht auf Wasser