Lieferketten sozialer gestalten!

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Lieferketten sozialer gestalten!

Mit Unterstützung der Stiftung konnte SÜDWIND beim 13. Deutschen Nachhaltigkeitstag einen Filmbeitrag zum Thema internationale Lieferketten zeigen und die Teilnehmenden über Herausforderungen und Möglichkeiten beim Thema Lieferkette informieren.

 

Wo sieht SÜDWIND Änderungsbedarf für unternehmerisches Handeln in der Lieferkette?
Wenn man sich unsere Studien der letzten 30 Jahre anschaut, sieht man wo Handlungsbedarf existiert. Nämlich in Sachen soziale Standards: Rechte von Gewerkschaften, faire Löhne, faire Arbeitsbedingungen oder der Kampf gegen Kinder- und Zwangsarbeit. Wie kann es sein, dass in Deutschland ein Kilogramm Bananen billiger sind als ein Kilogramm Äpfel? Das geht doch nur, weil die Bedingungen vor Ort nicht den Ilo-Menschenrechtsstandards oder fairen Arbeitsnormen entsprechen.

Konnten Sie auf dem Deutschen Nachhaltigkeitstag die Themen von SÜDWIND anbringen oder haben Sie etwas vermisst?
Das Thema nachhaltige Lieferketten bildet bei SÜDWIND einen besonderen Forschungsschwerpunkt. Daher hat uns gefreut, dass das Thema im Rahmen des mit der Stiftung Umwelt und Entwicklung organisierten Podiums aufgegriffen wurde und über den aktuellen Prozess zu einem Lieferkettengesetz diskutiert wurde. Für die verschiedenen Lieferketten, zu denen wir arbeiten, hat die Frage einer verbindlichen politischen Rahmensetzung eine hohe Relevanz, da wir uns durch diese ein Vorankommen bei all jenen Herausforderungen erhoffen, die wir schon so lange diskutieren.

Welche Themen hätten Sie gerne stärker kommuniziert?
Wenn wir real mit einem Stand vertreten gewesen wären, hätten wir zum Thema Sustainable Finance den Dialog mit den Teilnehmenden gesucht. Wir wären mit den Teilnehmenden zum Beispiel gern zu unserem Fair Finance Guide, der das Niveau sozialer und ökologischer Nachhaltigkeitsregeln bei deutschen Banken und Sparkassen vergleicht, ins Gespräch gekommen und hätten auf relevante politische Entwicklungen hingewiesen wie den Prozess hin zu einer „sozialen Taxonomie“ zu nachhaltigen Investitionen, die auf Ebene der EU aufbauend auf die dieses Jahr beschlossene „grüne Taxonomie“ diskutiert wird.

Wie fanden Sie den virtuellen 13. Deutschen Nachhaltigkeitstag?
Wieder fanden viele aktuelle und interessante Themen Eingang in das Programm des Deutschen Nachhaltigkeitstags. Der Online-Kongress strahlte die Botschaft aus, dass Themen der globalen Nachhaltigkeit gerade in Krisenzeiten wie diesen keine Pause machen können, sondern ihre Relevanz noch stärker in den Vordergrund tritt.

Hat das virtuelle Format Zukunft?
Grundsätzlich machen wir aktuell viele positive Erfahrungen mit virtuellen Formaten, etwa wenn wir Inhalte in Webseminaren mit Teilnehmenden aus dem ganzen Bundesgebiet diskutieren möchten. Für den Deutschen Nachhaltigkeitstag wäre es aber schade, langfristig auf den persönlichen Austausch zu verzichten. Die Gespräche am Informationsstand oder auch das direkte Zugehen auf Referent*innen und andere Teilnehmende nach interessanten Programmpunkten trugen in der Vergangenheit zum besonderen Mehrwert dieser Veranstaltung bei – gerade weil Akteure unterschiedlicher Gesellschaftsbereiche zusammenkommen. Über das Online-Tool war ein persönliches Ansprechen der Teilnehmenden zwar auch möglich. Aber die Hürden sind in dem Fall doch größer.

 

Weitere Informationen

=> Fair Finance Guide

=> Themenübersicht SÜDWIND

Stiftung auf Nachhaltigkeitstag 2020

Building back better – nachhaltige Entwicklungspolitik in Corona-Zeiten

„Das Lieferkettengesetz ist ein dickes Brett“

„Jede und jeder kann ein Stück Regenwald retten“