Fachkonferenz Moscheen stärken!
Fachkonferenz Moscheen stärken!
07.12.2020 – Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Moscheegemeinden, Kommunalverwaltungen, Wohlfahrtsverbänden, Bildungsakademien und Universitäten trafen sich zu der virtuellen Fachkonferenz „Moscheen – wichtige Partnerinnen der kommunalen Engagement-Landschaft“, die vom FSI Forum für soziale Innovation gGmbH organisiert wurde. Im Mittelpunkt der Konferenz stand die Fragestellung: welche Teilhabechancen und Mitwirkungsmöglichkeiten ergeben sich für muslimische Vereine im Bereich des gesellschaftlichen Engagements?
In einer engagierten Begrüßungsrede betonte Dr. Martin Michalzik, Mitglied im Rat der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie Bürgermeister der Gemeinde Wickede: „Wir brauchen Sie als muslimische Vereine mit ihrem vielfältigen sozialen Engagement und ihrem Einsatz für die nachhaltige Gestaltung unser Gesellschaft in unseren Kommunen!“
Die Moderatorin Hafssa El Hasbouni verwies darauf, dass die Fachkonferenz dazu diene, im Rahmen des auf zweieinhalb Jahre angelegten Projektes „Moscheen stärken für eine Welt Arbeit“ eine Zwischenbilanz zu ziehen und Impulse für die weitere Arbeit zu erhalten. „Ich kann sagen, wir haben in den Beratungsprozessen mit 11 muslimischen Vereinen erlebt, wie viel kompetente und engagierte Menschen sich im Interesse des Gemeinwohls engagieren.“
Dr. Raida Chbib, Geschäftsführerin der Akademie für Islam in Wissenschaft und Gesellschaft und wissenschaftliche Mitarbeiter der Goethe-Universität Frankfurt verdeutlichte in ihrem Impulsvortrag eindrücklich: „Es gibt nicht „die Muslime“ und es gibt nicht „die Moscheen“, sondern die muslimische Vereinslandschaft ist sehr komplex. Je nach religiöser Orientierung, Entstehungsgeschichte oder kulturellem Hintergrund gibt es ein breites Spektrum unterschiedlicher Arten der Vereinsarbeit. Gerade junge Musliminnen und Muslime organisieren sich immer stärker entlang von Themen auch jenseits der Verbände, wie beispielsweise im Sozialen, im Bildungs- oder im Nachhaltigkeitsbereich.“
In zwei Workshophasen ging es konkret darum, wie die große ehrenamtliche Engagement-Bereitschaft der muslimischen Vereine noch professionalisierter umgesetzt werden könnten. Bearbeitet wurden dabei Themen wie: Kinder- und Jugendarbeit, kultursensible Mädchen- und Frauenarbeit, Umweltbildung und Nachhaltigkeit oder der Umgang mit neuen Medien. Shirin Dawai vom Kreis der Düsseldorfer Muslime – (KDDM) verdeutlichte in der Abschlussrunde: „Entscheidend ist es, in der jeweiligen Kommune auf andere Vereine, Netzwerke und kommunalen Stellen zuzugehen, Möglichkeiten der Mitwirkung zu nutzen, Bilder des Miteinanders sprechen zu lassen und beharrlich an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens mitzuwirken.
Gerald Knauf von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sandte stellvertretend für verschiedene Fördergeber die Botschaft aus: „Als Stiftung vergeben wir nicht nur Fördermittel, sondern wir stehen interessierten Vereinen von der Ideenentwicklung bis zur endgültigen Antragstellung beratend zur Verfügung.“
Das Projekt wird von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen und von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie aus Eigenmitteln des FSI Forum für soziale Innovation gGmbH finanziert.
Weitere Informationen
=> Projekt: Begleit- und Beratungsprozess von Moscheegemeinschaften in der Eine-Welt-Arbeit