Ernährungsrat Bergisches Land gegründet
Gründungsfeier Ernährungsrat Bergisches Land
Übergabe eines Rhababerbündel an den neu gegründeten Verein als saisonal-regionaler Staffelstab
4. Mai 2022 – Wie werden wir zukünftig klimafreundlich satt? Wie wird das Wetter unsere Ernten beeinflussen? Was werden wir essen und ist es für jeden noch bezahlbar? Um Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen zur Ernährungssicherheit zu finden und mitzuerarbeiten, hat sich jetzt der Ernährungsrat Bergisches Land gegründet. Bei der offiziellen Gründungsfeier am 30.04.2022 in Lindlar kamen interessierte Bürger:innen, Landwirt:innen, Vereine aus dem Naturschutz (BUND, RBN) und dem Ernährungsbereich (Slow Food, Bergischer Streuobstwiesenverein), die Dr. Rembold Stiftung (als Gründungspate) sowie Politiker:innen aus der Kreis- und Kommunalpolitik zusammen.
Dr. Barbara Steinrück, Vorsitzende des Ernährungsrates Bergisches Land, eröffnete die Gründungsfeier mit einem Appell der Dringlichkeit, einen Wandel im Ernährungsbereich herbeizuführen. „Wir brauchen den konstruktiven Dialog mit allen und jeder kann mitmachen“, motiviert Steinrück. Dr. Wilfried Bommert vom Institut für Welternährung in Nümbrecht unterstrich die Dringlichkeit zu Handeln durch seinen Vortrag „Mehr Ernährungsdemokratie wagen – wann, wenn nicht jetzt!“. Eindringlich und umfassend bot er den Besuchern einen Einblick, wie es grundsätzlich um unsere Ernährung bestellt ist und was in diesem Bereich die größten Herausforderungen unserer Zeit sind: die Klimakrise, Kriege, Pandemien und die Selbstzerstörung durch die Massentierhaltung und konventionelle Massenproduktion auf unseren Feldern.
In der daran anknüpfenden Podiumsdiskussion, an der sich der Landrat Stephan Santelmann, Dr. Wilfried Bommert (Institut für Welternährung), Dawn Stiefelhagen (stellvertretende Bürgermeisterin Engelskirchen) und Marius Frey von der Humuswerkstatt beteiligten, wurden zwei wesentliche Fragen diskutiert: „Was sind aus Ihrer Sicht die drängendsten Aufgaben dieser Zeit zum Thema Ernährung?“ und „Was können Sie ganz konkret tun, um den Ernährungsrat zu unterstützen?“. Für diese komplexen Fragestellungen wurden von den Teilnehmeneden einzelne Lösungsansätze eingebracht. Zu den zentralen Aussagen zählten: „ein Umdenken insgesamt in der Gesellschaft zu schaffen, die Zivilgesellschaft konkret in Gestaltungsprozesse einzubinden, die Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu stärken und politische Rahmenbedingungen zur Unterstützung zu schaffen.“ Konkrete Unterstützungsangebote für den Ernährungsrat gab es seitens der Politik und der Humuswerkstatt.
Nach der Diskussion wurden die ersten beiden Perspektivgruppen des Ernährungsrates vorgestellt: Ernährungsbildung „essbare Bildung“ und „Erzeugung/ Regionalvermarktung. Diese beiden Gruppen arbeiten bereits aktiv und laden jeden zum Mitdenken und -handeln ein. Im Laufe der Veranstaltung wurde Immer wieder deutlich, dass Lösungsansätze für die Ernährungssicherheit und -demokratie nur durch eine Zusammenarbeit mit allen Akteuren möglich sein wird: „Ernährung braucht ein politisches Fundament und zivilgesellschaftliches Engagement gemeinsam mit der Landwirtschaft und zwar jetzt“ schlussfolgerte Dr. Bommert.
Weitere Informationen
=> Ernährungsrat Bergisches Land
=> Forum für Nachhaltigkeit fürs Bergische
=> Förderprojekt Z-5532 Aufbau und Gründung eines Ernährungsrates für das Bergische
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