Erfolgsprojekt Fairtrade-School

Fairtrade-Schools

Erfolgsprojekt Fairtrade-School

Auszeichnung der 250. Fairtrade-School in Nordrhein-Westfalen

28. August 2024 – Am 1. Mai 2012, also vor rund 12 Jahren, startete bei unserer Stiftung das Förderprojekt „E-4735 – Kampagne: Fairtrade-Schulen für NRW des Vereins „TransFair – Verein zur Förderung des Fairen Handels in der Einen Welt e.V.“ – heute Fairtrade Deutschland e.V. Die Idee dahinter: Schulen lassen sich als „Fairtrade School“ auszeichnen, wenn sie zum Beispiel im Schulalltag fair gehandelte Produkte verwenden und das Thema in den Unterricht integrieren. Die Kampagne lief in Großbritannien recht erfolgreich aber wie würden Schulen in Deutschland darauf reagieren?

Es dauerte bis zum 12. November 2012 als die erste Fairtrade-School in Deutschland ausgezeichnet werden konnte – das Erzbischöfliche Suitbertus-Gymnasium in Düsseldorf. Schnell schlossen sich weitere Schulen an, zunächst aus Nordrhein-Westfalen, später aus ganz Deutschland. Mit der Auszeichnung des Willy-Brandt-Gymnasiums in Oer-Erkenschwick zur Fairtrade-School wurde jetzt die 250. Fairtrade-School in Nordrhein-Westfalen und bundesweit die 949. Schule ausgezeichnet, die sich aktiv für den fairen Handel engagiert. Das heißt über 700.000 Schüler:innen besuchen eine Fairtrade-School. Heute sind Fairtrade-Schools aus der Bildungslandschaft nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile wurde die Anzahl der Fairtrade-Schools in einem Bundesland auch als ein Indikator für Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen. Warum sich das Förderprojekt der Fairtrade-Schools zu so einem Erfolgsprojekt entwickelt hat, erklärt Aileen Böckmann, Leiterin der Fairtrade-Schools-Kampagne.

„NRW gehört zu den Spitzenreitern“

Aileen Böckmann leitet bei Fairtrade Deutschland die Fairtrade-Schools-Kampagne und erklärt, warum die Kampagne so erfolgreich ist
Aileen Böckmann

Aileen Böckmann leitet bei Fairtrade Deutschland die Fairtrade-Schools-Kampagne

Frau Böckmann, Sie leiten die Kampagne Fairtrade-Schools. Wie kommt es, dass Fairtrade-Schools so erfolgreich geworden sind?
Immer mehr Schulen legen Wert auf Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Fairtrade-Schools leisten einen aktiven Beitrag und positionieren sich als faire und umweltbewusste Institutionen. Zudem integrieren Fairtrade-Schools den Gedanken des fairen Handels in den Schulalltag und in die Lehrpläne. Dadurch werden Schüler:innen frühzeitig für globale Gerechtigkeitsthemen sensibilisiert und lernen, wie ihr Konsumverhalten die Welt beeinflusst. Letztendlich können sich Schüler:innen aktiv an der Gestaltung und Umsetzung beteiligen, was nicht nur die Selbstwirksamkeit sondern auch das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

Warum gibt es gerade in Nordrhein-Westfalen so viele Fairtrade-Schools?
Bei der Anzahl der Fairtrade-Schools gehört NRW mit 250 Schulen zu den Spitzenreitern, nur in Bayern und Baden-Württemberg gibt es mehr Schulen, die den Titel tragen. Ein Grund dafür ist, dass die Kampagne durch die Förderung der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sozusagen hier geboren wurde und daher am längsten läuft. Zudem gibt es in NRW bereits ein tolles Netzwerk von Fairtrade-Schools und auch Fairtrade-Towns und -Universities, die den fairen Gedanken weitertragen und sich gegenseitig beim Engagement unterstützen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Netzwerk der Fairtrade-Schools in Hamm, die sich regelmäßig treffen, austauschen und gemeinsame Aktionen wie ein jährliches faires Fußballturnier planen.

Was können andere Kampagnen von der Fairtrade-Schools-Kampagne lernen?
Eine Fairtrade-School zu werden ist niederschwellig möglich und ist klar strukturiert. Zudem erhalten Schulen umfassende Unterstützung durch kostenfreie Materialien, Workshops und Schulungen. Das macht es leicht, sich zu beteiligen und das Engagement sichtbar zu machen. Durch den Titel Fairtrade-School profitieren die Schulen natürlich auch von einem positiven Image, sowohl in der Öffentlichkeit als auch innerhalb der Schulgemeinschaft und die Kampagne spricht verschiedene Schulformen und Altersgruppen an, sodass sie breit aufgestellt ist und viele Schulen erreicht.

Wie wird man Fairtrade-School?
Um den Titel Fairtrade-School zu erhalten und als diese ausgezeichnet zu werden, müssen nachweislich fünf Kriterien erfüllt sein. Der erste Schritt ist die Gründung eines Schulteams aus mindestens fünf Personen, in dem vor allem Schüler:innen mitwirken sollen. Zweitens sollte die Schulleitung mit der Unterschrift des Fairtrade-Kompasses die Zustimmung für das Projekt geben, außerdem sollte die Schule natürlich regelmäßig faire Produkte nutzen wie Fußbälle, faire Pausensnacks oder Schul-Shirts, der faire Handel sollte im Unterricht aufgenommen werden und es sollte Schulaktionen zum fairen Handel geben.

 

Weitere Informationen

=> Mehr zu den Fairtrade-Schools

=> Fairtrade-Schools als Teil der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie

=> Mehr zu Fairtrade Deutschland

=> Förderprojekt E-4735 Kampagne „Fairtrade-Schulen“ für NRW