Dritter Teil des Weltklimaberichts macht Mut
Dritter Teil des Weltklimaberichts macht Mut
Das 1,5-Grad-Ziel ist noch zu erreichen – vorausgesetzt die Welt denkt in der Klimapolitik um.
5. April 2022 – Der Weltklimarat IPCC hat den dritten und letzten Teil seines neuen Sachstandsberichts zum Klimawandel veröffentlicht: Er macht Mut. Das 1,5-Grad-Ziel ist noch zu erreichen – vorausgesetzt die Welt denkt jetzt in der Klimapolitik um, so die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Während der erste Teil sich mit den naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels befasste, ging es im zweiten Teil um die Folgen des Klimawandels für Ökosysteme und Regionen sowie nötige Anpassungsmaßnahmen. Der dritte Teil befasst sich mit Maßnahmen, mit denen sich der Klimawandel und seine Folgen abmildern lassen.
Der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen war zwischen 2010 und 2019 noch nie so hoch wie nie zuvor, allerdings habe sich die Wachstumsrate verlangsamt. Mit den richtigen Richtlinien, neuen Technologien und passender Infrastruktur könne man die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 um 40 bis 70 Prozent reduzieren, heißt es. Die Begrenzung der Erderhitzung auf maximal 1,5 Grad ist nach Ansicht des Weltklimarats aber nur noch zu erreichen, wenn der Ausstoß von Treibhausgasen sofort und drastisch verringert wird. „Wir sind an einem Scheideweg. Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, können eine lebenswerte Zukunft sichern“, erklärte der IPCC-Vorsitzende Hoesung Lee: „Wir haben die Werkzeuge und das Wissen, um die Erwärmung zu begrenzen.“ Es seien mittlerweile Klimaschutzmaßnahmen, gesetzliche Regulierungen und Marktmechanismen bekannt, die effektiv seien, so Lee. „Wenn diese entsprechend skaliert und breiter angewendet werden, können sie tiefgreifende Einsparungen von Emissionen unterstützen und Innovationen ankurbeln.“ So seien etwa die Kosten für Solar- und Windenergie seit 2010 um bis zu 85 Prozent gesunken, was den Ausbau erneuerbarer Energien angekurbelt habe.
Als entscheidend für das Erreichen des 1,5 Grad-Ziels gilt das Umsteuern im Energiesektor. Dazu gehört, erheblich weniger fossile Energieträger zu nutzen, den Verkehr und andere Sektoren weitgehend zu elektrifizieren, die Energieeffizienz zu verbessern und alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff zu nutzen. Der Weltklimarat hat auch untersucht, welchen Einfluss es hat, weniger Fleisch zu essen oder sich klimafreundlicher fortzubewegen – und kommt zu dem Schluss: Der Lebensstil und das persönliche Verhalten haben einen entscheidenden Einfluss.
=> Förderprojekte der Stiftung im Bereich Klimaschutz
Ausstellung Klima Wandelt
Die Stiftungs-Ausstellung Klima-Wandelt bietet – illustriert durch Fotos und Grafiken – aktuelle Informationen zum Klimawandel und zu seinen Folgen weltweit. Ein Schwerpunkt sind Fotos des isländischen Fotografen Ragnar Axelsson, der seit mehr als 25 Jahren in der Arktis unterwegs ist. Dort wirkt sich der globale Klimawandel besonders stark aus. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Folgen des Klimawandels in NRW. Das Ausstellungskonzept entwickelte Michael Funcke-Bartz (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit).
Nichtregierungsorganisationen, Schulen und andere Institutionen in NRW können die Ausstellung bei der Stiftung ausleihen. Der Verleih ist kostenlos, der Transport muss von den Ausleihern organisiert und finanziert werden.