Diakonie Düsseldorf begeistert für Nachhaltigkeitsbildung

Die Naturpädagogin Gerda Moritz unterstützt die Diakonie Düsseldorf dabei, Nachhaltigkeit für Kinder begreifbarer und für die Mitarbeitenden in Kitas und im Offenem Ganztag vermittelbarer zu machen.

10. Juni 2024 – Ganz schön bunt war der erste Aktionstag des neuen Projekts zu Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) bei der Diakonie Düsseldorf: Acht Vorschulkinder machten aus Blüten, Obst und Gemüse Farben. Und natürlich wurde dann auch damit gemalt. Löwenzahn, Rotkohl, Blaubeeren – das und mehr konnten die Kinder zunächst mit allen Sinnen erfahren, bevor sie sich richtig ins Zeug legten. Schließlich mussten alle Zutaten durch raspeln, stampfen und pressen zu bunten Pflanzensäften, Farben, verarbeitet werden.

„Der sinnliche Umgang mit den Materialien, das intensive Erleben ist wichtiger Teil meiner Arbeit“, erklärt Gerda Moritz. Sie ist die Naturpädagogin und bringt seit Jahresanfang Kindern und Erwachsenen in der Diakonie Düsseldorf Themen wie Konsum, Ressourcenverbrauch, Biologische Vielfalt, Klimaschutz und Natursensibilisierung näher: Während sie diese Themen für Kinder an Aktionstagen oder bei gemeinsamen Waldspaziergängen erleb- und anfassbar macht, befähigt sie Mitarbeitende in Kitas und im Offenen Ganztag der Diakonie, selbst solche Angebote zu kreieren und durchzuführen.

Neu und spannendend für Kinder und Erwachsene

Ihre Ideen haben Kita-Leitung Petra Kemmerling begeistert: „Als ich meine Kolleg:innen in der Kita auf die Aktionstage aufmerksam gemacht habe, war sofort klar, dass wir mitmachen. Ein solches Angebot eröffnet den Kindern neue Perspektiven. Und weil der Tag heute so toll war, haben wir uns bereits für einen weiteren Tag im kommenden Jahr beworben.“

Gemeinsam lenkten die beiden das bunte Treiben an diesem Tag in geordnete Bahnen. Gerda Moritz weckte auch den Forschungsgeist: Mit großen Augen verfolgten die Kinder ein kleines blubberndes Experiment mit selbst gepresstem Rotkohlsaft, Natron und Essig. Was sie beobachteten war, dass Basen und Säuren die Farben von Pflanzen beeinflussen können. Dann wurden die Kinder auch kreativ und schwangen die Pinsel. Stolz präsentierten sie am Ende der vier abwechslungsreichen Stunden Bilder, die sie mit den selbstgemachten Farben gemalt hatten.

„Wir haben mit dem Thema BNE einen Nerv getroffen“

Interview mit der Naturpädagogin Gerda Moritz, die seit Jahresanfang in der Diakonie Düsseldorf Kindern und Erwachsenen Nachhaltigkeit begreifbarer macht.

Naturpädagogin Gerda Moritz begeistert in der Diakonie Düsseldorf Kinder und Erwachsene für das Thema Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Die Diakonie Düsseldorf möchte in Ihren Kindergärten und offenen Ganztagsschulen das Nachhaltigkeitsbewusstsein von Kindern stärken – wie machen Sie das?
Wir machen das als Team, nur so sind wir erfolgreich. Neben mir sind das Kolleg:innen der Stabsstelle Nachhaltigkeit, der betreffenden Fachbereiche in der Verwaltung sowie die Leitungen und Mitarbeitenden der Kitas und offenen Ganztagsschulen. Im Rahmen von Aktionstagen zu verschiedenen Themen stärken wir das Nachhaltigkeitsbewusstsein und das Selbstbewusstsein der Kinder. Ich komme an diesem Tag in die Einrichtungen und mache mit einer Gruppe ein Programm zu dem gewählten Thema. Ein Beispiel: An einem Aktionstag erleben die Kinder mit allen Sinnen die sie umgebende Pflanzenwelt, produzieren dann selbst Farben und malen am Ende damit.

Die Mitarbeiter:innen sind in das Projekt miteinbezogen?
Ja, denn diese Aktionstage sind auch Anregungen für die Mitarbeitenden in den Einrichtungen, wie sich BNE im Elementarbereich und in der Grundschule umsetzen lässt. Für den Projekterfolg ist es wichtig, die Mitarbeitenden noch weiter für nachhaltige Themen zu sensibilisieren und begeistern. Das passiert vor allem durch Erleben. Deswegen begleiten sie mich und erfahren selbst, wie sie künftig BNE noch stärker in ihre Arbeit einbinden können. Dafür bauen wir parallel auch einen Material- und Methodenpool auf, Zusammenfassungen der Aktionstage und Informationen zu Lehrmaterialien mit weiteren Praxisbeispielen. Auf dieser Basis können die Mitarbeiter:innen dann weitere Projekte umsetzen. Im Laufe des Projekts wird sich zeigen, wie wir die dauerhafte Verankerung von BNE noch mehr unterstützen können.

Über wie viele Kinder und Aktionstage reden wir?
Die Aktionstage sind so ausgelegt, dass jeweils acht bis zwölf Kinder einer Einrichtung daran teilnehmen. Das gibt die Möglichkeit, intensiv auf die Kinder einzugehen und jeden Aspekt tiefergehend zu bearbeiten. Derzeit sind mindestens 40 Aktionstage bis zum Ende des Projektes Mitte 2025 geplant. Am Ende werden also rund 400 Kinder an einem Aktionstag teilgenommen haben. Die Diakonie ist mit rund 50 Kitas und 25 Offenen Schulen der größte Träger in Düsseldorf. Da besteht enormes Potenzial.

Wie sind die bisherigen Rückmeldungen?
Schon kurz nach dem Start des Projektes gab es viele Anfragen nach Terminen. Und auch sehr positive Rückmeldungen zu dem Vorhaben, auch von vielen Mitarbeitenden aus anderen Einrichtungen und Teilen der Diakonie. Wir haben mit dem Thema BNE einen Nerv getroffen. Viele Kitas oder offene Ganztagsschulen haben sich auch schon bisher mit Themen der Nachhaltigkeit beschäftigt und kleine Gärten angelegt oder machen Projekte zur Müllvermeidung. Daher werden eine zusätzliche Unterstützung und neue Ideen sehr gerne angenommen. So macht die Zusammenarbeit in der Planung und Durchführung natürlich besonders viel Spaß.

Gibt es noch weitere Ziele, die Sie sich gesetzt haben?
Uns ist es wichtig das Thema BNE auch über die Diakonie hinaus in Düsseldorf voranzubringen. Wir werden deshalb einen Beitrag leisten, um Akteure im Bildungsbereich miteinander zu vernetzen. Dafür planen wir einen Fachtag in Düsseldorf. Auf diese Weise setzen wir einen Impuls, der hoffentlich neue Kooperationen und Projekte entstehen lässt. Das würde noch mehr Kinder mit Nachhaltigkeit in Berührung bringen und für die Zukunft stärken.

Weitere Informationen

=> Mehr zur Diakonie Düsseldorf

=> Förderprojekt Z-5699 Bildung für nachhaltige Entwicklung – Für Alle

=> Mehr zum Thema BNE bei der Stiftung