Agroforstsysteme – Was sie für Naturschutz und Landwirtschaft leisten können

Agroforsttagung
Dr. Gregor Kaiser, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, betonte in seinem Grußwort die gesellschaftliche Relevanz von Agroforstsystemen. Foto: NUA

Agroforstsysteme – Was sie für Naturschutz und Landwirtschaft leisten können

Ergebnisse der Fachtagung von AbL NRW und NUA NRW

20. November 2024 – Unter dem Titel „Agroforstsysteme – Was sie für Naturschutz und Landwirtschaft leisten können“ führten die Natur- und Umweltschutz-Akademie (NUA) NRW und die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. (AbL) NRW eine Fachtagung durch, die sich an Fachleute, Landwirt:innen und Interessierte richtete. Der Fokus lag auf den Umweltwirkungen von Agroforstsystemen und ihrer praktischen Umsetzung. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des AbL-NRW-Projektes „Bäuerliche Agroforsten“ organisiert, das von der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen gefördert wird.

Agroforstsysteme als nachhaltiges Landnutzungskonzept, bei dem Gehölze mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung kombiniert werden, gewinnen zunehmend an Bedeutung. Insbesondere im Kontext des dramatischen Verlustes der Artenvielfalt und den Herausforderungen durch den Klimawandel wird dieses Konzept wichtiger. Dr. Gregor Kaiser, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen, stellte in seinem Grußwort die gesellschaftliche Relevanz hervor: „Agroforstwirtschaft kann als beispielhaftes Handlungsfeld für gesellschaftliche und wirtschaftliche Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit verstanden werden.“ Agroforst könne einen Beitrag leisten für mehr Ernährungssouveränität. „Dafür müssen vermarktungsseitig dezentrale, vielfältige, kleinteiligere Strukturen aufgebaut werden, also Absatzwege jenseits der großen Discounter mit ihren zentralen Machtstrukturen und Preisdumping.“

Fachreferierende erläuterten im Anschluss die positiven Auswirkungen von verschiedenen Agroforstsystemen auf die Struktur- und Artenvielfalt in der Landwirtschaft, den Wasserhaushalt sowie das CO2-Speichervermögen. Ergänzt wurde das Programm durch Vorträge von Landwirten, darunter Heiner Hannen vom Lammertzhof und Jochen Hartmann vom Hof Hartmann, die anhand ihrer eigenen Systeme die ökologischen Effekte und die ökonomischen Auswirkungen veranschaulichten.

 

Weitere Informationen

=> Mehr zum Thema Agroforst bei der AbL

=> Förderprojekt U-1160 Bäuerliche Agroforsten – für Biodiversität, Klimaschutz und Strukturvielfalt